13.11.2024
Wendepunkt bei den globalen fossilen CO2-Emissionen noch nicht erreicht
Das Global Carbon Project zeigt, dass die fossilen CO2-Emissionen auch 2024 weiter ansteigen. Es fehlen Anzeichen für den schnellen und starken Rückgang der Emissionen, der nötig wäre, um die Auswirkungen des Klimawandels einzugrenzen.
Trotz der Fortschritte bei sauberen und erneuerbaren Energien treibt der wachsende Erdgas- und Ölverbrauch die globalen fossilen Emissionen weiter in die Höhe: Sie werden im Jahr 2024 voraussichtlich um 0,8 Prozent steigen und 37,4 Milliarden Tonnen CO2 erreichen. Die Emissionen aus Kohle steigen leicht um 0,2 Prozent an. Trotz der dringenden Notwendigkeit, die Emissionen zu senken, um den Klimawandel zu verlangsamen, scheint es noch keine Anzeichen dafür zu geben, dass die Welt den Höhepunkt der fossilen CO2-Emissionen erreicht hat. Zu diesem Schluss kommt der aktuelle Bericht des internationalen Global Carbon Project, an dem auch Wissenschaftler:innen des Alfred-Wegener-Instituts/der Universität Bremen und der Ludwig-Maximilians-Universität München beteiligt waren. Mit den prognostizierten 4,2 Milliarden Tonnen aus Veränderung in der Landnutzung, insbesondere der Abholzung von Wäldern, werden die gesamten CO2-Emissionen im Jahr 2024 voraussichtlich 41,6 Milliarden Tonnen betragen – 1 Milliarde Tonnen mehr als noch 2023.
Auch 2024 steigen die fossilen CO2-Emissionen weiter an. Es fehlen Anzeichen für den schnellen und starken Rückgang der Emissionen, der nötig wäre, um die Auswirkungen des Klimawandels einzugrenzen
Quelle: Grafik: Global Carbon Project
In den letzten 10 Jahren haben sich die gesamten CO2-Emissionen auf einem relativ stetigen Plateau eingependelt, nach dem sie in den Jahren 2004 bis 2013 durchschnittlich um 2 Prozent pro Jahr stark angestiegen waren. Das deute zwar auf Fortschritte auf dem Weg zu den Pariser Klimazielen hin, reiche aber bei weitem nicht aus, um deutlich unter 2 Grad Celsius zu bleiben und langfristig die globalen Emissionen Richtung Netto-Null zu bringen. Damit die CO2-Emissionen bis 2050 Netto-Null erreichen, müssten die gesamten Emissionen jährlich um durchschnittlich 1,6 Gigatonnen sinken. Blieben die Emissionen auf dem Niveau wie bisher, wäre das Kohlenstoffbudget, das uns bleibt, um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen (mit einer 50-prozentigen Wahrscheinlichkeit), schon in diesem Jahrzehnt aufgebraucht. Das Global Carbon Project (GCP) projiziert die weltweiten Treibhausgasemissionen und ihre Ursachen in seinem jährlichen Bericht. Forscherinnen des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) und der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) koordinieren die Kapitel über die Beiträge aus den Ozeansenken beziehungsweise der Landnutzung.
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